Feiern mit Freunden

Ostbevern feiert die Vielfalt
Feiern mit Freunden
  von Anne Reinker 02.10.2017
Die Walking Band war einer von mehrere Musikakts bei dem Fest der Freundschaft. Foto: Reinker
Ostbevern – Das Fest der Freundschaft lockte viele Menschen auf die Wiese hinter der Ambrosiuskirche sowie in das Edith-Stein-Haus. Neben einem bunten Programm, Musik und einem multikulturellen Mitbring-Buffet gab es auch Grußworte von Pfarre Michael Mombauer und Bürgermeister Wolfgang Annen.
Fotostrecke: Ostbevern feiert Fest der Freundschaft 
Fotos: Anne Reinker
So sieht Willkommenskultur aus: Beim Fest der Freundschaft, zu dem der Verein „Wi(h)r“ am Sonntag auf die Wiese hinter der Ambrosiuskirche eingeladen hatte, wurde ein multikulturelles Miteinander erlebbar gemacht. Verschiedene Aktionen für jedermann und nicht zuletzt die internationalen Delikatessen des Mitbring-Buffets zogen die Besucher in Scharen an.
Der musikalische Auftakt durch Abdul Karim Karazon konnte passender nicht sein. Mit der Gitarre intonierte er „Wind of Change“, ein Lied der Hannoveraner Band Scorpions, das auch auf die Flüchtlingssituation bezogen werden kann. Heißt es doch in einer Zeile übersetzt: „Die Zukunft liegt in der Luft, ich kann sie fühlen, überall. Sie weht mit dem Wind der Veränderung.“ Darauf bezog sich auch Pfarrer Michael Mombauer in seinem Grußwort. Es sei der Wind des Wandels, der zu spüren sei, meinte der Geistliche. „Es gibt Veränderungen durch die Menschen, die hier Heimat suchen.“ Beide, sowohl Flüchtlinge wie als Einheimische, „müssen bereit sein, aufeinander zuzugehen“. Bei vielen Ostbevernern sei es „im Kopf und im Herzen angekommen, sich zu engagieren“, freute sich der Pfarrer über das Engagement, das durch den Verein Wi(h)r eine stabile Basis bekommen hat. „Möge der Wind sich weiter bewegen“, schloss Mombauer seine Ansprache.
„Viele sind hier schon Freunde, manche wollen es noch werden, manche sind noch etwas zurückhaltender“, sagte Vereinsvorsitzender Christian Kötter und betont: „Fremd sein, das muss nicht bleiben.“
Der Verein hoffte aber auch auf neue Mitglieder in der Vereinigung und aktive Helfer in Sachen Integration. Dazu bot sich die Kontaktbörse an, die am Stand des Vereins Angebot und Nachfrage, etwa zur Hilfe beim Sprachkursus, zusammenbrachte. Ahmad Al-mousally formulierte ein Anliegen vieler Flüchtlinge dar: „Wir haben den Wunsch, hier mehr Leute kennenzulernen.“
Neben Abdul Karim Karazon sorgten auch Mustafa Mustafa, „Die Walking Band“ und Gitarrist Lahdo Lahdo-Gorien für Musik. Auch Bürgermeister Wolfgang Annen sprach zu den Anwesenden: „Es ist wichtig, den Menschen, die hierher kommen, ein Zuhause zu geben und ihnen eine Zukunft zu ermöglichen.“ Dafür sagte er dem Wi(h)r-Verein die weitere Unterstützung seitens der Gemeinde zu, zumal mit baldigen neuen Zuweisungen gerechnet wird.
Etliches hatten die Organisatoren aus dem Festausschuss auf die Beine gestellt: Viele Aktionen, vom internationalen Völker-Ball, einem Fragespiel, einem Trommelworkshop, gemeinschaftlichem Singen mit Ewald Brünen und Jeanine Steltenkötter sowie Hüpfburg, Flohmarkt und Stockbrotbacken, unterhielten bis zum frühen Abend. Besonders gut kam aber das große Buffet an: ein persisches Okragericht, eine afghanische Reisspeise und typisch deutsche Frikadellen waren einige Beispiele dafür, was die Besucher mitgebracht hatten.
Ein bunt gemischtes Programm für ein gelungenes Miteinander, für das die Veranstalter keine Mühen gescheut haben. Heinz-Josef Zumhasch aus dem Orga-Team zeigte sich zufrieden: „Schon die Vorbereitungen haben irre viel Spaß gemacht.“ Angesichts des regen Treibens konnte er sich eine Wiederholung vorstellen.